Mechanik

Konstruiert und fotografiert von Stefan Reinmüller.
Hochgeladen am 4.11.2017, 12:19 von Stefan Rm.  12 / 34

Funktionsweise: Die lineare Bewegung der Antriebszylinder, welche parallel zur Hauptdrehachse des Motores erfolgt, wird über das taumelnde Kreuz in eine Drehbewegung umgewandelt.

Die vier Zylinder bringen das Kreuz (in Bildmitte) in eine taumelnde Bewegung. Das Kreuz ist so angebracht, dass dessen Mittelpunkt immer an der gleichen Position bleibt. Die Mitte des Kreuzes bildet ein BS 15 mit Loch, welcher mit Hilfe einer Rastachse mit Platte gelagert ist. Durch die taumelnde Bewegung beschreibt jeder Punkt, welcher sich auf der Mittelachse der Rastachse mit Platte befindet, eine Kreisbahn (dessen Mittelpunkt auf der Mittelachse des Schwungrades liegt). Die Rastachse mit Platte ist exzentrisch und in einem Winkel von 22,5° auf dem Schwungrad angebracht und überträgt somit die entstehende Drehbewegung.

Stefan Falk (4.11.2017, 14:28:47)

Alter Schwede, das nenne ich heavy duty Maschinenbau vom Feinsten. Die Aufhängung hier ist Klasse, und das Detail mit den Klemmringen auf den Zylinderkolben kenne ich so auch noch nicht. Und dann noch die Schlauch-Ventile, ganz zu schweigen von den tollen Fotos und Beschreibungen. Spitzenmäßig!

Gruß, Stefan

Harald (5.11.2017, 10:10:33)

Ich bin schwer beeindruckt und bin noch immer am Sinnieren:

Da ist eine Menge Aufwand drin, um dafür zu sorgen,dass die Zylinder nur in Längsrichtung beaufschlagt werden, gerade weil sie so bombenfest im Gehäuseblock verankert sind. Wenn jetzt die Motorachse nach dem Knick wieder zurück verschwenkt und dann rechts nochmal steif lagert, könnte man die P-Zylinder hinten und vorne zwischen zwei Kardangelenke packen und der Fall ist erledigt. Oder was übersehe ich da?

Gruß, Harald

Stefan Rm (5.11.2017, 14:46:32)

Als erstes vielen Dank euch beiden für die Blumen!!

@Harald: Theoretisch hast du völlig recht, man könnte die Zylinder hinten mit einem Gelenkwürfel an der Konstruktion und vorne mit einem Kreuzgelenk an dem “Taumelkreuz” befestigen. Dann könnte sogar das Kreuz ohne bewegliche Teile (die verschiebbaren Außenteile) gebaut werden und es würde alles etwas kompakter werden… ABER praktisch funktioniert das (leider) nicht weil: Das Taumelkreuz sehr stabil an seiner Position gehalten werden muss, ansonsten dreht es sich ein paar Grad mit, alles verkeilt sich und die Ventile schalten auch nicht mehr zum richtigen Zeitpunkt… Ich habe es anfangs so probiert und bin deswegen auf diese Bauweise gekommen. Falls du das anders gemeint hast und ich dich falsch verstanden habe, bitte bessere mich aus, für Verbesserungen bin ich schließlich immer offen ;-)

Schöne Grüße Stefan

Harald (7.11.2017, 07:09:19)

Eins ist mir mittlerweile klar geworden: der steife Aufbau muss sein, weil jedes Verbiegen von Bauteilen unerwünschte mechanische Arbeit ist und natürlich woanders nötiger wäre. Wenn die Zylinder vorn+hinten kardanisch aufgehängt sind, können sie sich nicht mehr verbiegen. Da bleibt mir dann noch die Frage übrig, was genau hier den Antrieb bewirkt. Irgendwo muss ja eine Kraft (mit Hebel = Drehmoment) in Drehrichtung versteckt sein. Ich habe zum Vergleich mal die Axialkolbenpumpen angeschaut, aber da geht das wieder anders (das ganze Kolbenpaket rotiert mit), sprich das führt ins Abseits.

Grüße, Harald

Stefan Rm (7.11.2017, 17:52:33)

Der vom Schwungrad ausgehende BS 15, an dessen Ende die zwei Winkel und die Rastachse mit Platte sitzen, ist exzentrisch angebracht –> das wäre in diesem Fall der Hebel. Die Kraft, die an diesem Hebel wirkt und somit das Drehmoment um die Hauptachse ergibt, ergibt sich daraus, dass die Lage der Taumelscheibe von den Zylindern bestimmt wird und somit die Schwungscheibe der Bewegung folgen muss (Kraftwirkung um die Drehachse)… Die Erklärung ist jetzt nicht perfekt, aber ich hoffe du kannst meinen grundlegenden Ansatz nachvollziehen.

Schöne Grüße Stefan