Fahrkorbaufhängung mit Seilausgleich

Konstruiert und fotografiert von Unbekannt.
Hochgeladen am 23.9.2011, 11:45 von cpuetter.  13 / 37

Stefan Falk (31.12.2015, 12:44:12)

Kann jemand was dazu sagen, warum da die Seile auf zwei Arten eingemalt sind? Das breite verteilt wohl die Last auf zwei Teile, aber ohne Rolle? Und was hat dann die Rolle in der Mitte noch für einen Zweck? Oder werden da beide Seile gleichzeitig verwendet?

Gruß, Stefan

Martin Wanke (31.12.2015, 18:32:00)

In http://www.ftcommunity.de/details.php?image_id=31905#col3 sieht man, dass dann der Abstand der Seile besser zu den Seiltrommeln passt. Aber so ganz erschließt sich mir die Seilführung trotzdem nicht, auch in Zusammenhang mit dem Gegengewicht, welches scheinbar an einer dritten Seiltrommel hängt.

Stefan Falk (24.2.2017, 15:44:08)

Ich könnte mir auch folgendes vorstellen: Wenn man nur die beiden Rollenböcke hätte, würden die auch nach innen zusammengezogen bei dem Gewicht des Aufzugs. Also muss da ein Stein dazwischen. Dann passt aber das Seil wieder schlecht durch (und noch einen Rollenbock wollten sie offenbar nicht nehmen). Deshalb die Umlenkung über die mittlere Rolle nach oben hin, sodass die Rollenböcke praktisch nur in senkrechter Richtung auf Zug, aber nicht in Querrichtung beansprucht werden. Vielleicht verträgt das ihr Zapfen besser?

Gruß, Stefan

H.A.R.R.Y. (24.2.2017, 20:57:03)

Es ist nur ein Seil angedeutet, die etwas krumme Freihandlinie. Das andere sind höchstwahrscheinlich Hilfsstriche an deren anderem Ende was geschrieben steht. Da kommen ja auch noch zwei von schräg rechts. Auf anderen Bildern sind diese Linien auch, und da bedeuten sie bestimmt nicht “Seil”.

Das Gegengewicht auf eine dritte Seiltrommel zu hängen ist durchaus wirksam, es muß halt dem Drehmoment der Kabine entgegenwirken. Dann geht das wirklich mit getrennten Seilen. Ist aber ungewöhnlich, ich hätte es etwas anders gebaut.

Den Bildtitel “mit Seilausgleich” habt ihr gesehen? Wenn die Seiltrommelkonstruktion oben nicht auf beiden Enden synchron auf- oder abwickelt, würde eines der beiden Seile locker durchhängen. Die Rolle obendrauf verteilt tatsächlich die Kraft auf beide Seile gleichmäßig. Da hat Stefan durchaus richtig analysiert.

Und wie Stefan auffiel, wird das Seil wohl durch die große Rolle über den Abstandhalter (BS15) hinweg geführt. Scheint ein Modell aus den 70ern zu sein, gab es damals schon die kleinen Seilrollen? Wenn nein, eventuell der Grund dafür, daß aussen keine Rollen auf den Umlenkungen sitzen. Dafür sind da Riegelscheiben zu sehen. Wofür die wohl gut sind? Ja und der Abstandhalter-BS15 ist nur mit den Verbindern links und rechts in den Rollenböcken verankert. Eine Federnocke nach unten hin ist nicht in der Nut zu entdecken. Die gab es damals vermutlich noch gar nicht.

Das die Seiltrommeln oben (anderes Foto) gemodded sind, habt ihr bemerkt?

Grüße H.A.R.R.Y.

H.A.R.R.Y. (24.2.2017, 21:05:29)

Nachtrag: Eventuell saß beim Vorbild die große Umlenkrolle auf Federn um die Seile von Stößen zu entkoppeln. Mit ft ließ sich das nicht im Maßstab darstellen und so isses dann halt wie gezeigt geworden. Wäre das eine Erklärung?

Die Theorie mit den Zapfen teile ich nicht so ohne weiteres. Wenn man es drauf anlegt, kann man eine Achse aus den Rollenböcken rausreißen. Das fällt mir jedenfalls jetzt auch noch auf.

H.A.R.R.Y. (24.2.2017, 21:09:55)

Die Achsen in die seitlich liegenden Löcher eingehängt, Seil drum und die Rollenböcke direkt zusammengeschoben gäbe etwa den gleichen Abstand und die Gefahr eine Achse rauszureissen wäre gar nicht erst da. Das Seil könnte bei der Variante ohne dritte Rolle frei laufen.

Ob sich noch eine Erklärung findet warum das Dingens genau so gebaut wurde?

Grüße H.A.R.R.Y.

H.A.R.R.Y. (24.2.2017, 21:22:37)

Die Achsen in die seitlich liegenden Löcher eingehängt, Seil drum und die Rollenböcke direkt zusammengeschoben gäbe etwa den gleichen Abstand und die Gefahr eine Achse rauszureissen wäre gar nicht erst da. Das Seil könnte bei der Variante ohne dritte Rolle frei laufen.

Ob sich noch eine Erklärung findet warum das Dingens genau so gebaut wurde?

Grüße H.A.R.R.Y.

Stefan Falk (25.2.2017, 11:52:30)

Die Riegelscheiben könnten die Funktion haben, das Seil zu führen, um zu verhindern, dass es auf eine der Seiten der Rollenböcke gezogen wird. Das könnte sonst a) zu einer verkanteten und somit schwer zu ziehenden Lage des Personenträgers führen und b) könnten sich die Seile beim Ziehen oder Nachgeben zwischen Achse und Lager ziehen und darin festklemmen.

Ich stimme mit H.A.A.R.Y. überein und hätte die Rollenböcke wohl auch um 90° verdreht angebaut - allerdings muss man sie ja immer noch unten befestigen, und Federnocken gab es damals tatsächlich noch nicht (das ist ja noch die graue Ära von ft). Und aus dieser Befestigung könnte der ganze Lagerbock ja auch herausgerissen werden. Es sei denn, man sichert den wieder beidseitig gegen aufbiegen, z.B. durch BS15 in der Mitte und BS5 an den Seiten (fürs Seil muss ja noch Platz bleiben.

Gibt’s denn den Original-Konstrukteur vielleicht noch, sodass man den etwas über die Geschichte und den Bau der Anlage befragen könnte? Das wäre doch ein feiner Artikel für die ft:pedia!

Gruß, Stefan

H.A.R.R.Y. (25.2.2017, 13:31:28)

[i]Stefan: Ich stimme mit H.A.A.R.Y. überein und hätte die Rollenböcke wohl auch um 90° verdreht angebaut[/i] Nein, Stefan, nicht so. Die Rollenböcke genau in der Lage wie auf dem Foto. Die Zapfenseite nach unten und kein BS15 dazwischen sondern press aneinander. Die Achsen aber nicht oben sondern seitlich rein - also im Rechten rechts und im Linken links. Die ganze Seilaufhängung ist tatsächlich nur mit den zwei Zapfen der Rollenböcke in der Kabine verankert, daran ändert auch mein Vorschlag nichts.

Bei (einigen oder allen?) Aufzügen gibt es auch noch ein zusätzliches Umlaufseil. Das hat eine Sicherheitsfunktion. Wenn das Hauptseil reißt, dann beißt die “Otis-Bremse” zu. Wenn aber der Antrieb zu schnell wird, trägt das Hauptseil immer noch die Last und dann kommt das Zusatzseil ins Spiel. Das treibt eine drehzahlgesteuerte Fangvorrichtung an. Wird es zu schnell, dann beißt diese Bremse zu. Eventuell hat der Konstrukteur zu einen Aufzug nachbauen wollen, sich aber vertan? Wirklich wissen wir es erst, wenn sich der Erbauer dazu äußert.

Grüße H.A.R.R.Y.

Stefan Falk (25.2.2017, 23:43:28)

Wir sind schon einig. Mit einig meinte ich wie Du, die Achse halt nicht in nach oben offenen Nuten zu lagern; so meinte ich das.

Gruß, Stefan, der immer noch von diesem Meer an Silberlingen träumt…